Freitag, 21. Juni 2013
Ein lebenswertes Leben 2
paula eugenie haffner, 09:35h
Im ersten Teil habe ich mich mit eher allgemeinen Gedanken zu diesem Thema beschäftigt. Nun möchte ich dieses Thema ganz konkret aus meiner ganz persönlichen Sicht angehen.
Mein Leben hatte sicher viele Höhen und auch eine ganze Reihe Tiefen. Hatte viel zu lange ein Problem mit meiner Identität, was das Leben allzu oft eigentlich unnötig erschwert hat. Aber alle meine Probleme, mögen sie noch so groß gewesen sein, haben mir nie den Lebensmut und meine Zuversicht genommen. Ich war immer davon überzeugt alle Probleme lösen zu können und zurückblickend muß ich feststellen, ja ich habe alle Probleme gelöst und könnte eigentlich mit mir und der Welt zufrieden sein.
Das war ich jedoch nie und bin es auch jetzt immer noch nicht, ganz unabhängig von meinem Krebs.
Habe immer das Bedürfnis gehabt die Welt zu verbessern, was mich schon früh zu politischen Aktivitäten veranlaßt hat. Naja, man wird älter und die Prioritäten verschieben sich. Familie, Beziehung, Kinder verlangen ihren Raum.
Komme ich zurück zum Thema. Mein Leben, ja es war und ist es wert gelebt zu werden. Es war immer aufregend, manchmal auch riskant, irgendwie immer mit Vollgas. Daraus hätte man vielleicht auch 2 oder 3 „normale“ Leben machen können. Aber ich bereue nichts, keinen Tag und keine Stunde.
Aber was hat nun mein Leben lebenswert gemacht? Ich glaube es waren ganz wesentlich die Aufgaben die ich mir gestellt hatte, aber auch die, die mir gestellt wurden, denen ich mich freiwillig, aus Überzeugung gestellt habe. Es wird oft die Frage gestellt, ob der Mensch denn nun lebt um zu arbeiten oder arbeitet um zu leben. Ich kann diesen Gegensatz nicht nachvollziehen. Ein glückliches Leben braucht die Anstrengung ebenso wie den Müßiggang und als Krönung eine glückliche Beziehung. Wenn auch nicht immer und alles im ersten Anlauf, so kann ich doch auf all das zurückblicken. Und nun ganz plötzlich, kommt in mein sorgenfreies gesichertes Dasein die Diagnose Pankreas Karzinom.
In diesem Augenblick steht alles in Frage. Wollte doch eigentlich bei bester Gesundheit 100, oder zumindest 86 wie der Opa werden. Hatte Pläne, was ich noch alles sehen wollte, tun wollte, denn irgendwas tun das muß ich doch immer. Ein Leben ohne Pläne, ohne Zukunft, das ist doch kein Leben, nicht mein Leben.
Aber so einfach lasse ich mich und mein Leben nicht in Frage stellen. Die Diagnose und die Entscheidung, das Ding muß raus, egal wie und sofort hat nur wenige Stunden gebraucht. Da war ich ja noch davon überzeugt, gesund werden zu können und mein Leben weiter zu leben, aktiv weiter in Richtung der 100 zu planen. Mein wunderbares lebenswertes Leben. Denn das ist mein Leben, ich kann, konnte mir kein anderes vorstellen. Sicher die Pläne früherer Zeit sind es schon lange nicht mehr. Aber mit dem Ruhestand konnte ich mich doch hervorragend arrangieren.
Auch der Ruhestand muß doch keine Zeit des nichts tun sein. Es gibt so viele Möglichkeiten noch was Nützliches zu tun. Auch wenn die Freizeit natürlich einen viel größeren Raum einnimmt. Aber auch Freizeit heißt ja nicht nichts tun. Reisen, 5, 6 Monate am Stück, das macht den Ruhestand dann auch wieder zu einem interessanten lebenswerten Leben.
Diese glücklichen Jahre waren nun leider viel zu früh vorbei.
Was nun bleibt? Ist das noch mein lebenswertes Leben? Nun komme ich zum Kern der Frage, was ist ein noch lebenswertes Leben. Kann und will ich mich arrangieren mit dem was bleibt.
Fortsetzung folgt
Mein Leben hatte sicher viele Höhen und auch eine ganze Reihe Tiefen. Hatte viel zu lange ein Problem mit meiner Identität, was das Leben allzu oft eigentlich unnötig erschwert hat. Aber alle meine Probleme, mögen sie noch so groß gewesen sein, haben mir nie den Lebensmut und meine Zuversicht genommen. Ich war immer davon überzeugt alle Probleme lösen zu können und zurückblickend muß ich feststellen, ja ich habe alle Probleme gelöst und könnte eigentlich mit mir und der Welt zufrieden sein.
Das war ich jedoch nie und bin es auch jetzt immer noch nicht, ganz unabhängig von meinem Krebs.
Habe immer das Bedürfnis gehabt die Welt zu verbessern, was mich schon früh zu politischen Aktivitäten veranlaßt hat. Naja, man wird älter und die Prioritäten verschieben sich. Familie, Beziehung, Kinder verlangen ihren Raum.
Komme ich zurück zum Thema. Mein Leben, ja es war und ist es wert gelebt zu werden. Es war immer aufregend, manchmal auch riskant, irgendwie immer mit Vollgas. Daraus hätte man vielleicht auch 2 oder 3 „normale“ Leben machen können. Aber ich bereue nichts, keinen Tag und keine Stunde.
Aber was hat nun mein Leben lebenswert gemacht? Ich glaube es waren ganz wesentlich die Aufgaben die ich mir gestellt hatte, aber auch die, die mir gestellt wurden, denen ich mich freiwillig, aus Überzeugung gestellt habe. Es wird oft die Frage gestellt, ob der Mensch denn nun lebt um zu arbeiten oder arbeitet um zu leben. Ich kann diesen Gegensatz nicht nachvollziehen. Ein glückliches Leben braucht die Anstrengung ebenso wie den Müßiggang und als Krönung eine glückliche Beziehung. Wenn auch nicht immer und alles im ersten Anlauf, so kann ich doch auf all das zurückblicken. Und nun ganz plötzlich, kommt in mein sorgenfreies gesichertes Dasein die Diagnose Pankreas Karzinom.
In diesem Augenblick steht alles in Frage. Wollte doch eigentlich bei bester Gesundheit 100, oder zumindest 86 wie der Opa werden. Hatte Pläne, was ich noch alles sehen wollte, tun wollte, denn irgendwas tun das muß ich doch immer. Ein Leben ohne Pläne, ohne Zukunft, das ist doch kein Leben, nicht mein Leben.
Aber so einfach lasse ich mich und mein Leben nicht in Frage stellen. Die Diagnose und die Entscheidung, das Ding muß raus, egal wie und sofort hat nur wenige Stunden gebraucht. Da war ich ja noch davon überzeugt, gesund werden zu können und mein Leben weiter zu leben, aktiv weiter in Richtung der 100 zu planen. Mein wunderbares lebenswertes Leben. Denn das ist mein Leben, ich kann, konnte mir kein anderes vorstellen. Sicher die Pläne früherer Zeit sind es schon lange nicht mehr. Aber mit dem Ruhestand konnte ich mich doch hervorragend arrangieren.
Auch der Ruhestand muß doch keine Zeit des nichts tun sein. Es gibt so viele Möglichkeiten noch was Nützliches zu tun. Auch wenn die Freizeit natürlich einen viel größeren Raum einnimmt. Aber auch Freizeit heißt ja nicht nichts tun. Reisen, 5, 6 Monate am Stück, das macht den Ruhestand dann auch wieder zu einem interessanten lebenswerten Leben.
Diese glücklichen Jahre waren nun leider viel zu früh vorbei.
Was nun bleibt? Ist das noch mein lebenswertes Leben? Nun komme ich zum Kern der Frage, was ist ein noch lebenswertes Leben. Kann und will ich mich arrangieren mit dem was bleibt.
Fortsetzung folgt
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