Freitag, 23. August 2013
Ein schwieriges Thema
Jeder von einer schweren Krankheit Betroffene muß sich irgendwann mit diesem Thema beschäftigen. Es ist nun mal nur wenigen Menschen gegeben bis ins hohe Alter bei bester Gesundheit sich ihres da seins erfreuen zu können und dann einfach friedlich für immer einzuschlafen. Meist ist der Sterbevorgang ein viel zu lange währender und schmerzhafter Vorgang der umfassender schmerzmedizinischer Begleitung bedarf um wenigstens halbwegs menschenwürdig abzulaufen. Eine umfassende medizinische Betreuung darf aber nicht in eine intensiv medizinische Behandlung ausarten. Denn, so meine feste Überzeugung, da geht die Menschenwürde verloren. Wenn eine Krankheit nicht mehr zu heilen ist, oder zumindest nachhaltig zu bessern ist, so sollte auf jede weitere Behandlung verzichtet werden und zu einer Begleitung des unausweichlichen übergegangen werden.

Auch ich werde mich in absehbarer Zeit dieser Situation gegenüber sehen. Und so habe ich mir gestern erst mal eine Palliativstation in einem Krankenhaus in der nächsten Kreisstadt angesehen.

Man findet ein, einer gemütlicher Pension vergleichbares Ambiente. Ich denke schon, da läßt es sich seine letzten Tage gut beschließen. Das Personal scheint Zeit zu haben, auf die Bedürfnisse der Schwerstkranken einzugehen. Die Hauptaufgabe sieht man darin, die Patienten optimal auf eine Schmerzmedikation einzustellen und sie dann wenn es noch möglich ist in die häusliche palliative Pflege zu entlassen.

Was mir sehr wichtig war ist die Aussage, Patientenverfügungen soweit diese nicht gegen geltendes Recht verstoßen, umfänglich zu beachten.

Eine Begleitung bis zum Tod ist da nicht vorgesehen, sicher aus der Situation heraus schon möglich. Da wären aber eigentlich die Hospize zuständig. Die jedoch sind leider immer noch so rar gesät wie ein Bernstein an der Ostsee.

Warum kümmere ich mich jetzt um alle diese Dinge? Zum einen möchte ich wissen was auf mich zukommt und darauf möchte ich soweit möglich noch Einfluß nehmen. Zum anderen, wenn wie bei uns, die Lebenspartnerin selbst schwer krank ist und sich um solche Dinge nicht kümmern kann, so möchte ich sie nicht auch noch mit diesen Sorgen belasten.

Da ist unter Umständen auch noch eine gemeinsame Zwischenlösung denkbar. Wenn zb meine Kräfte nicht mehr ausreichen den gemeinsamen Haushalt aufrecht zu erhalten. Ich versuche für alle Eventualitäten einen Plan A und B bereit zu haben. Ob es dann am Ende nicht doch noch ganz anders kommt? Naja, ich habe zumindest getan was ich tun konnte.

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