Samstag, 22. Juni 2013
Ein lebenswertes Leben 3
Ist das was nun mein Leben für mich bereit hält noch wirklich lebenswert? Früher, in meiner beruflich und privat völlig ausgefüllten Zeit hatte ich mir so eine Situation überhaupt nicht vorstellen können. Aber wenn man in der Situation steck relativiert sich doch allerhand.

Wirklich realisiert habe ich die neue Situation eigentlich erst 7 Monate nach der OP. Als das Rezidiv festgestellt wurde. Natürlich habe ich es gewußt, einen T3 Tumor usw….. da wird man nicht mehr gesund. Aber es gewußt zu haben und es im Unterbewußtsein zu realisieren sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe.

Die erste Zeit nach der OP, der verunglückten Chemo, klar da mußte ich erst mal wieder richtig auf die Beine kommen. Das ist auch wunderbar gelungen, 5, 6 Monate ging es jeden Tag ein kleines Stückchen besser. Ja an manchen Tagen habe ich gar nicht mehr an den Krebs gedacht. Dennoch, eines war klar, die langen Auslandsreisen würden nicht mehr gehen, schon der vielen Medikamente wegen. Naja, auch Deutschland ist doch ganz schön und da habe ich noch längst nicht alles gesehen. Und schon wieder war ich dabei Pläne zu machen. So bin ich nun mal. Pläne, Zukunft, alles wie gehabt. Sicher, es geht nicht mehr alles wie gehabt, aber mit dem Rest läßt sich immer noch gut leben. Klar dieses Leben ist es zu leben wert.

Wer meine Beiträge verfolgt hat wird es schon wissen, Pläne, Wünsche und Vorstellungen sind das eine. Die Realität die einen dann mit aller Brutalität auf den Boden der Tatsachen holt ist das andere. Denn auf einmal ging es nicht mehr bergauf, sondern langsam aber unaufhörlich bergab. Im Winter ist mir das noch gar nicht so aufgefallen. Da ich schon immer eine Frier Katze war und in der kalten Jahreszeit mich gerne in der Wärme oder der warmen Stube aufhalte, ist es mir nicht wirklich aufgefallen was alles nicht mehr ging.

Meine körperliche Leistungsfähigkeit hatte sehr nachgelassen. Daraus mußte ich die Konsequenz ziehen. Camping Urlaub ist einfach zu anstrengend. Das heißt den Caravan abschaffen. Damit habe ich wieder ein großes Stück meiner Lebensqualität abgeschafft.

Was bleibt denn nun noch? Meine Verantwortung für meine chronisch kranke Lebenspartnerin und für die Hunde. Aber wie lange kann ich dieser Aufgabe noch gerecht werden? Diese Aufgabe gibt dem Leben Sinn und macht es immer noch lebenswert, aber wie lange noch? Und was dann? Diese Gedanken sind sehr belastend und all gegenwärtig.

Ja man wird bescheiden mit seinem Anspruch an das Leben. Ich kann dieses nicht mehr und ich kann jenes nicht mehr, so vieles was mir immer wichtig war, aber ich hatte immer noch keine wirklich mich einschränkenden Schmerzen und kann immer noch auch stundenlang Auto fahren und alle Notwendigkeiten des täglichen Lebens eigenverantwortlich erledigen. So ein Leben ist sicher immer noch des Lebens wert. Millionen anderer Menschen wären froh das alles noch so zu können.

Alles Weitere ist Zukunft, die ich ja nicht wirklich habe. Es geht nun mal nur noch um den Ablauf der Uhr. So wie ich ihn mir wünsche, wie ich ihn befürchte, wie es sein sollte und wie es leider nur allzu oft ist.

Da wird die Rede sein von Selbstbestimmung und vom Leiden. Von Fremdbestimmung und erzwungenem Leben. Von alle dem womit man sich eigentlich gar nicht beschäftigen will. Jedenfalls nicht so lange man noch halbwegs gesund ist. Aber jeder sollte sich vor Augen halten, früher oder später wird es die allermeisten betreffen. Denn den wenigsten ist es vergönnt, von jetzt auf gleich aus dem Leben zu scheiden. Wobei der positive Aspekt nur dem Betroffen zu Gute kommt. Die Angehörigen werden das sicher ganz anders empfinden.

Fortsetzung folgt

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Freitag, 21. Juni 2013
Ein lebenswertes Leben 2
Im ersten Teil habe ich mich mit eher allgemeinen Gedanken zu diesem Thema beschäftigt. Nun möchte ich dieses Thema ganz konkret aus meiner ganz persönlichen Sicht angehen.

Mein Leben hatte sicher viele Höhen und auch eine ganze Reihe Tiefen. Hatte viel zu lange ein Problem mit meiner Identität, was das Leben allzu oft eigentlich unnötig erschwert hat. Aber alle meine Probleme, mögen sie noch so groß gewesen sein, haben mir nie den Lebensmut und meine Zuversicht genommen. Ich war immer davon überzeugt alle Probleme lösen zu können und zurückblickend muß ich feststellen, ja ich habe alle Probleme gelöst und könnte eigentlich mit mir und der Welt zufrieden sein.

Das war ich jedoch nie und bin es auch jetzt immer noch nicht, ganz unabhängig von meinem Krebs.
Habe immer das Bedürfnis gehabt die Welt zu verbessern, was mich schon früh zu politischen Aktivitäten veranlaßt hat. Naja, man wird älter und die Prioritäten verschieben sich. Familie, Beziehung, Kinder verlangen ihren Raum.

Komme ich zurück zum Thema. Mein Leben, ja es war und ist es wert gelebt zu werden. Es war immer aufregend, manchmal auch riskant, irgendwie immer mit Vollgas. Daraus hätte man vielleicht auch 2 oder 3 „normale“ Leben machen können. Aber ich bereue nichts, keinen Tag und keine Stunde.

Aber was hat nun mein Leben lebenswert gemacht? Ich glaube es waren ganz wesentlich die Aufgaben die ich mir gestellt hatte, aber auch die, die mir gestellt wurden, denen ich mich freiwillig, aus Überzeugung gestellt habe. Es wird oft die Frage gestellt, ob der Mensch denn nun lebt um zu arbeiten oder arbeitet um zu leben. Ich kann diesen Gegensatz nicht nachvollziehen. Ein glückliches Leben braucht die Anstrengung ebenso wie den Müßiggang und als Krönung eine glückliche Beziehung. Wenn auch nicht immer und alles im ersten Anlauf, so kann ich doch auf all das zurückblicken. Und nun ganz plötzlich, kommt in mein sorgenfreies gesichertes Dasein die Diagnose Pankreas Karzinom.

In diesem Augenblick steht alles in Frage. Wollte doch eigentlich bei bester Gesundheit 100, oder zumindest 86 wie der Opa werden. Hatte Pläne, was ich noch alles sehen wollte, tun wollte, denn irgendwas tun das muß ich doch immer. Ein Leben ohne Pläne, ohne Zukunft, das ist doch kein Leben, nicht mein Leben.

Aber so einfach lasse ich mich und mein Leben nicht in Frage stellen. Die Diagnose und die Entscheidung, das Ding muß raus, egal wie und sofort hat nur wenige Stunden gebraucht. Da war ich ja noch davon überzeugt, gesund werden zu können und mein Leben weiter zu leben, aktiv weiter in Richtung der 100 zu planen. Mein wunderbares lebenswertes Leben. Denn das ist mein Leben, ich kann, konnte mir kein anderes vorstellen. Sicher die Pläne früherer Zeit sind es schon lange nicht mehr. Aber mit dem Ruhestand konnte ich mich doch hervorragend arrangieren.
Auch der Ruhestand muß doch keine Zeit des nichts tun sein. Es gibt so viele Möglichkeiten noch was Nützliches zu tun. Auch wenn die Freizeit natürlich einen viel größeren Raum einnimmt. Aber auch Freizeit heißt ja nicht nichts tun. Reisen, 5, 6 Monate am Stück, das macht den Ruhestand dann auch wieder zu einem interessanten lebenswerten Leben.

Diese glücklichen Jahre waren nun leider viel zu früh vorbei.
Was nun bleibt? Ist das noch mein lebenswertes Leben? Nun komme ich zum Kern der Frage, was ist ein noch lebenswertes Leben. Kann und will ich mich arrangieren mit dem was bleibt.

Fortsetzung folgt

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Donnerstag, 20. Juni 2013
Ein lebenswertes Leben 1
Das ist eher ein Mienenfeld als ein sachlich zu diskutierendes Thema. Ich hatte früher mal in einem ganz anderen Zusammenhang (hatte nichts mit Krebs zu tun) mal das Thema angesprochen ob jedes Leben in jeder Situation und unter allen Umständen es wert ist gelebt zu werden. Da kamen dann Argumente, wie zb. ich würde der Euthanasie und der Vernichtung sogenannten lebensunwerten Lebens wie es zb. in der NS Zeit üblich war das Wort reden. Da waren die Fronten gleich so verhärtet, daß keine sachdienliche Diskussion mehr möglich war.

An dieser Stelle kann man mir das Wort nicht verbieten, denn hier habe ich das Sagen. Was aber nicht heißt, keine Diskussion haben zu wollen. Im Gegenteil, ich würde mich über eine aktive Beteiligung anderer, an diesem Thema interessierter sehr freuen. Jedenfalls solange ein Mindestmaß an sachlichem Respekt diese Diskussion prägt.

Was ein Leben ist, das es wert ist gelebt zu werden, ist sicher auch sehr individuell zu sehen. Da spielen sicher religiöse und ethische Fragen eine Rolle. Aber auch ganz praktische, wie die Aufgabe die man zu erfüllen hat, Verpflichtungen der Familie und besonders den Kindern gegenüber. Da spielt sicher auch der Anspruch an das eigene Leben eine ganz wesentliche Rolle. Psychische Probleme, Verlust und Zukunftsängste und eben auch Krankheiten die ein böses Ende vermuten lassen. All das kann den Wert des Lebens steigern oder in Frage stellen.

Wenn ich zb. den Minister Schäuble ansehe der zwar im Rollstuhl sitzt aber alle Möglichkeiten der Hilfestellung hat, aber vor allem eine ausfüllende Aufgabe, der er Sinn und Pflicht abgewinnen kann und dagegen einen Menschen im Rollstuhl sehe, der von ALG II in seinen 4 Wänden ohne Aufgabe und Sinn vor sich hin lebt. Oder besser existiert. Das muß eine Wirkung auf den Selbstwert und auf den Wert des Lebens haben. Das zu beurteilen jedoch steht nur den Betroffenen selbst zu, niemand hat von außen da ein Recht etwas zu bewerten. Einzig kann man seine eigenen vermuteten Gefühle in einer derartigen Situation gedanklich zugrunde legen.

Andererseits ist es schon ein merkwürdiges Phänomen, je höher der Lebensstandard in einer Gesellschaft ist um mehr Menschen sind mit ihrem Leben unzufrieden und sie dokumentieren das zb. durch ihre Selbsttötung. Ihnen war dieses Leben es nicht wert gelebt zu werden, allzu oft aus objektiv nichtigem Anlaß. Auch unerfüllte Liebe ist oft ein Grund aus dem Leben zu scheiden, aber all diese Menschen sind dann meist im Nachhinein dankbar wenn sie noch rechtzeitig gerettet wurden.

Aber was macht nun ein lebenswertes oder nicht mehr lebenswertes Leben aus. Ich möchte hier nur auf einen Teilaspekt eingehen, um den Teil der durch eine schwere Krankheit maßgeblich beeinflußt wird.
Mir geht es nur um ein Leben im Angesicht des zu erwartenden krankheitsbedingten Todes. Sicher da kann niemand für einen anderen Menschen sprechen. Nur der Kranke sollte da das letzte Wort haben. Aber das ist all zu oft nicht so. Ja sogar der Gesetzgeber verwehrt dem kranken Menschen eine uneingeschränkte Hoheit über sein Leben. Sogar das Strafrecht wird gegen die Selbstbestimmung kranker Menschen eingesetzt. Ich empfinde das als einen unverschämten Eingriff in die persönliche Freiheit.

Es liegt in der Natur des Lebens so lange wie möglich leben zu wollen, selbstbestimmt leben zu wollen. Zur Selbstbestimmung gehört aber auch das Recht ein unvermeidbares Ende selbst und eigenverantwortlich in Würde zu bestimmen. Aber wo bleibt die Selbstbestimmung die Eigenverantwortung wenn man keiner eigenen Handlung mehr fähig ist?

Fortsetzung folgt

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Mittwoch, 19. Juni 2013
15 Monate nach meiner Whipple OP
Eine Langzeit Überlebenswahrscheinlichkeit unter den gegebenen Voraussetzungen(Pankreas Karzinom mit Rezidiv) liegt bei null, das ist ja bekannt Ich bin mir dieser Tatsache bewußt. Und so feiere ich heute meinen 15. „Monatsgeburtstag“ post OP. Das ist doch viel mehr wie ich zu erhoffen gewagt hatte.

Ich bin froh diese klassische Whipple OP gemacht zu haben, sie hat mir geholfen. Denn nach dieser OP hatte ich noch 14 wirklich gute Monate und hätte ich noch auf diesen unsinnigen Chemo Versuch verzichtet so wären es noch einige gute Tage mehr gewesen.

Aber nun bemerke ich eine Veränderung. Der große Hunger ist weg. Der Magen und das ganze Verdauungssystem funktionieren nicht mehr wie gewohnt. Mal sind es nervige Blähungen, auf Toilette müssen und nicht können, Bei jeder Mahlzeit Magenschmerzen, wobei durch einen Säureblocker vor jeder Mahlzeit, diese Schmerzen vermieden werden können. Das ist aber eigentlich so keine Lösung. Mal Rückenschmerzen und mal zwickt der Nierenbereich. Habe auch in den letzten Tagen etwas von meinem leichten Übergewicht verloren.

Das alles klingt nicht gut und es ist auch nicht gut. Aber, alle Beschwerden sind zurzeit unangenehm, aber ich kann damit immer noch ganz gut umgehen. Manchmal, über Stunden oder auch einen ganzen Tag, scheint alles wieder in Ordnung zu sein. Naja, es scheint…. Bisher habe ich noch kein Bedürfnis diese Unannehmlichkeiten mit Schmerzmitteln zu bekämpfen.

Mein derzeitiges Fazit, unter Berücksichtigung der Umstände würde ich meinen Zustand noch als zufriedenstellend bezeichnen und feiere nun heute meinen 15. Monat post OP und erfreue mich immer noch des Lebens.Was will ich mehr?

Ich hoffe und glaube noch an einige weitere lebenswerte Monate, auch wenn nichts an der Tatsache vorbeiführt, daß eben nichts mehr besser wird.

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Sonntag, 16. Juni 2013
Gedanken über die letzte Therapie
Ich gestehe, das ist eine nicht unbedingt sachliche Betrachtung. Es ist viel mehr das Produkt emotional entgleister Gefühle beim Lesen in Krebs Foren. Und wenn ich damit die Gefühle mancher Zeitgenossen verletze, so möchte ich mich dafür schon jetzt entschuldigen. Aber, ich glaube, als selbst Betroffene, mir das erlauben zu dürfen. Es macht mich wütend, es entsetzt mich, was ich da lese.

Da lese ich was vom Kämpfen und von jedem Tag der zählt, was vom Durchhalten egal wie schlecht es geht. Das alles doch nicht um sonst gewesen sein darf und aus diesem Grund nun noch eine Bestrahlung und wenn es irgendwie möglich ist noch eine 4. Chemo gemacht werden muß. Da ist dann all zu oft gar nicht mehr die Frage nach dem was der Patient will. Der liegt ja schon längst im halb Koma und läßt einfach nur noch geschehen. Hat nicht mehr die Kraft sich zu wehren. Oder er wird im Bett gefesselt um sich der Behandlung nicht entziehen zu können. Liegt leidend oder im künstlichen Koma über viele Monate auf Maschinen angewiesen ohne jede Hoffnung auf Genesung oder irgendeine nachhaltige Besserung auf einer Intensivstation. Nein das sind keine Horrormärchen, das alles kann man in den einschlägigen Foren lesen.

Diese Durchhalteparolen kommen mir manchmal vor wie die letzten Tage im Führerbunker, wo auch noch vom Endsieg geschwätzt wurde, wissend das es nichts mehr zu gewinnen gab. Jede Stunde dieses sinnlosen Kampfes bringt nur noch mehr Leid über alle Betroffene. Ist das nicht vergleichbar mit einem sinnlosen Kampf gegen einen Krebs im Endstadium? Sicher einen großen Unterschied gibt es. Die Krebs Betroffenen sind in aller Regel nicht schuld an ihrer Situation.

Ich möchte weder den Ärzten noch den Angehörigen einen Vorwurf machen. Alle glauben in der Situation das Richtige zu tun. Aber tun sie auch wirklich das Richtige?

Alle die von einer unheilbaren Krankheit betroffen sind sollten eine Patienten Verfügung schreiben. Da kann dann festgelegt werden was in der letzten Lebensfase noch gemacht werden soll. Ob es darum gehen soll weniger zu leiden oder ob man wirklich auch noch den allerletzten Tag erleiden will. Da sollte man sich mit einem Arzt des Vertrauens besprechen. Aber zu einer Zeit in der man noch uneingeschränkt Herr/in seiner selbst ist. Denn man bürdet die Verantwortung für das eigene Leben nicht anderen auf. Auch das hat was mit Nächstenliebe und Verantwortung zu tun.

Oft sind es die Angehörigen, die das Ende einer geliebten Person nicht akzeptieren wollen und dann Druck auf den Kranken und die Ärzte ausüben um immer noch was zu versuchen. Ich denke, nur der Kranke selbst hat ein Recht über seine letzte Zeit zu entscheiden. Das sollten die Angehörigen respektieren. Denn nur dieser Respekt ist Ausdruck wahrer Nächstenliebe.

Da stellt sich dann aber auch zwangsläufig die Frage nach dem was ein lebenswertes Leben ausmacht. Das wird demnächst mein Thema sein.

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Donnerstag, 13. Juni 2013
Gedanken zur Chemo Therapie 2
Warum verlassen sich so viele Krebspatienten auf eine Chemo Therapie? Weil sie in der veröffentlichten Meinung der einzige, eine Heilung versprechende Weg ist. Wie dem unten stehenden Link zu entnehmen ist, wird in 93 % aller Veröffentlichungen von Erfolgen der Krebs Chemo Therapie berichtet, aber nur in 7 % von Misserfolgen und Schäden durch eine Chemo.

Das ist aber eine Umkehrung der Realität. Denn in um 90 % aller Fälle führt eine Chemo am Ende doch nur zum Tod. Und (die zur Verfügung stehenden Zahlen variieren) nur ca 10 % der Patienten haben einen Nutzen von dieser Therapie.

Hier geht es mir um das Pankreas Karzinom und da sind die Zahlen noch weitaus vernichtender für die Chemo Therapie. Allenfalls ein operierter Tumor im Stadium I und II hat eine Chance auf Heilung oder zumindest auf ein Langzeitüberleben. Was aber vielleicht auch ohne Chemo, mit anderen den Körper weniger belastenden Behandlungen möglich gewesen wäre. Die Stadien III und IV enden immer mit einem frühzeitigen Krebstod. Da sind alle Heilsversprechen einer Chemo nichts weiter wie das Gefühl zu geben, noch was versucht zu haben, wissend das es nichts hilft.

Genau genommen ist eine Chemo Therapie von der man weiß, daß sie keinen Nutzen für den Patienten hat, nur eine simple Körperverletzung zum Nutzen der Pharmaindustrie. Und der Patient läßt sich körperverletzen weil er den Massenmedien mit ihren vermeintlichen Erfolgsmeldungen glaubt und der Arzt dem Patienten alles was als möglich propagiert wird nun auch zur Verfügung stellen will, auch wenn er selbst nicht daran glaubt.

Wenn ein aufgeklärter Patient seinen Arzt fragt, ob dieser in vergleichbarer Situation (zb. Tumor im Stadium III und IV) eine Chemo Therapie über sich ergehen lassen würde, so wird man nur sehr wenige Ärzte finden die das bejahen würden. Ich spreche da aus Erfahrung. Keiner der mich behandelnden Ärzte, denen ich diese Frage gestellt habe, hat diese bejaht.

Ich möchte an dieser Stelle die Frage stellen, aus welchem vernünftigen Grund sollte ein unheilbar kranker Mensch sich den verbleibenden Rest seines Lebens mit einer sinnlosen Behandlung verderben? Vielleicht um in einer palliativen Therapie Linderung zu erfahren? Vielleicht kann eine Chemo den Sterbeprozess tatsächlich um einige Wochen in die Länge ziehen, aber nicht verhindern. Am Ende wird jede Behandlung mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem medikamentösen Dämmerzustand enden. Sollte man sich mit diesem Wissen da wirklich noch eine Chemo antun? Natürlich, ein Wunder ist nie auszuschließen, wer daran glauben mag....

http://www.zentrum-der-gesundheit.de/was-massenmedien-verschweigen-ia.html

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Dienstag, 11. Juni 2013
BSDK Die derzeit gefühlte Situation 11.6.2013
Subjektiv, objektiv, wie man sich fühlt, das ist auch all zu oft von einer momentanen nicht immer rational erklärbaren Stimmung abhängig. So können recht kleine tatsächliche Veränderungen große Auswirkungen auf das Befinden haben. Das wird mir gerade in diesen Tagen überdeutlich.

Habe gerade nochmal meine Beiträge im AdP Forum aus dem letzten Jahr nachgelesen. Es ist irgendwie irreal, ich weiß nicht mehr richtig wie ich mich vor 10 Monaten gefühlt hatte. Rückblickend war alles aller bestens. Naja, es war wohl nicht wirklich alles aller bestens. Aber die Beeinträchtigungen waren doch sehr viel geringer wie sie nun sind. Ich konnte alles essen und hatte immer Hunger. Einzig wenn ich Hunger hatte und nicht schnell etwas aß, bekam ich diese penetranten Magenkrämpfe. Aber sonst war ich tatsächlich völlig schmerzfrei. Dieses Glück haben nur die wenigsten nach einer Whipple OP.

Diese schöne Situation hielt bis nach dem 13. Monat post OP an. Dann hatte ich plötzlich diese Krämpfe, nun unabhängig vom gefüllten oder leeren Magen. Durch die Umstellung der Homöopathie waren diese Krämpfe auch ganz schnell wieder weg. Es schien alles wieder gut. Aber nur für vielleicht 10, 15 Tage. Der unendliche Hunger war weg, Einige Speisen die ich sonst gut vertragen hatte, bereiteten nun Probleme. Der sonst wunderbar regelmäßige Stuhlgang läßt etwas zu wünschen und an Gewicht habe ich nun ca 1,5 KG verloren. Ich kann nicht mehr so große Mengen essen. Bei ca. 250 Gramm ist der Bauch voll, gleich ob flüssige oder feste Nahrung. Das könnte in absehbarer Zeit zu einem Problem werden. Auch habe ich öfters ein unangenehmes Völlegefühl, sogar ohne was gegessen zu haben und die ja schon von Anfang an vorhandenen Blähungen erscheinen mir mehr geworden zu sein. Naja, es wird eben nichts besser.

Wenn ich meine derzeitige Situation mit der anderer in vergleichbarer Situation vergleiche, so geht es mir mit Betonung auf den Umständen entsprechend, wirklich immer noch sehr zufriedenstellend.

Schmerzen habe ich immer noch keine, aber auch Blähungen können schmerzhaft zwicken. Nach der OP hatte ich mir ein kleines Übergewicht angefuttert, da ist der derzeitige Gewichtsverlust allenfalls ein kleiner Schritt in Richtung Normalgewicht, solange es nicht viel weniger wird. Was sagt die Statistik? Das Ende des 2. Jahres post OP schaffen bei meinen Voraussetzungen kaum 5%. Da bin ich noch recht zuversichtlich dabei zu sein unter der Voraussetzung einer akzeptablen Lebensqualität.

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Samstag, 8. Juni 2013
BSDK Die aktuelle Lage 8.6.2013
Manchmal gibt es schneller etwas Neues wie es einem lieb ist.

Habe gestern die aktuellen Ergebnisse der Blutuntersuchung bekommen. Die mußte ich erst mal verarbeiten. Es wird eben nichts besser, und naja, das war zwar vorauszusehen aber man hofft eben doch. Der Tumormarker CA 19.9 fährt Achterbahn. Unter 10, dann 120, 99 und nun 400. Das erklärt vermutlich nun auch die Verdauungsprobleme der letzten Tage. Ich hätte mir ein besseres Ergebnis vorstellen können, aber das hätte ein Wunder verlangt und die sind doch eher selten. Naja, was sagt die Statistik, das Jahresende erlebe ich mit einer Wahrscheinlichkeit von 5%. Aber wie dem auch sei, noch geht es mir gut und ich erfreue mich jeder guten Minute.

Über die aktuelle Lage werde ich sobald es etwas zu berichten gibt, wieder berichten.

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Freitag, 7. Juni 2013
BSDK und meine Psyche 2
Der 2. Teil
Mit jedem Tag der Erholung von dieser mich fast vernichtenden Chemo, kamen auch die Lebensgeister zurück. Bei einem Besuch bei meiner Hausärztin machte diese mir nun den Vorschlag, es doch mal mit einer homöopathischen Therapie zu versuchen. Was ich dann, eigentlich mehr ihr zum Gefallen getan habe. Denn was hätte da passieren können. Homöopathie ist ja eine Medizin aus nichts und das kann mir dann auch nicht schaden. Und wer weiß, vielleicht bringt es ja doch was.

Und es scheint auch tatsächlich was geholfen zu haben. Juli, August, September, es ging stetig körperlich aufwärts. Ende August war ich dann sogar 2 Tage auf der Caravan Messe in Düsseldorf. Habe große Pläne gemacht und es war alles fast wie früher.

Dann im Oktober wurde ich wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Bei einem Kontroll CT wurde ein Rezidiv vermutet. Allerdings sagten die Tumormarker was anderes. Ein CA 19.9 unter 10, da kann doch eigentlich nichts sein. Im folgenden März war es klar, das Rezidiv wurde zur Gewissheit und der Tumormarker zeigte es auch schon an, mit 120. Enttäuschung, ja irgendwie schon, oder auch nicht, denn ich wußte es doch, daß es so kommen würde. Mit der R1 Diagnose war diese Entwicklung geradezu zwingend.

Ob eine Chemo da was verbessert hätte? Sicher nicht. Zum einen hätte ich diese nicht überlebt und zum anderen kann man es hundertfach im Netz in den vielen Verlaufsberichten nachlesen. Wie die Chemo wenn überhaupt, manchmal den Krebs stoppen kann, um dann ein noch schnelleres Wachstum und Metastasen zu ermöglichen.

Was soll es, ich habe nun mal ein Ablaufdatum in einer nicht allzu fernen Zeit. Ja, was soll es, soll ich nun jammern, mich verrückt machen, mir die verbleibende Zeit selbst noch vermiesen? Sicher, jede Untersuchung, eine kleine Hoffnung auf ein Wunder, wissend das es das nicht gibt. Oder doch, ist es nicht schon ein kleines Wunder, mit dieser Krankheit so lange so gut zu leben. Auch wenn meine körperliche Leistungsfähigkeit seit Oktober, November ganz langsam aber kontinuierlich abnimmt. Ob das der Krebs ist, ob der Krebs einen Anteil daran hat und wenn welchen vermag ich nicht zu sagen. Denn andere Krankheitsbilder mit denen ich auch schon früher, vor dem Krebs zu tun hatte machen mir zusehends mehr zu schaffen.

Die Homöopathie hat sicher ihren Anteil an meiner Lebensqualität. Ob sie mein Leben auch verlängert, ich weiß es nicht. Aber wenn ich in die Statistik sehe, wenn ich mir die mir gegebene Prognose ansehe, dann scheint das ja schon gelungen zu sein.

Und was wird noch kommen? Wie schon gesagt, sterben müssen wir alle. Vielleicht ist es aber doch eine Frage nach dem WIE. Ich denke, wenn man sich mit der Tatsache erst mal abgefunden hat und nicht alles verdrängt, kann man vielleicht auch etwas vernünftiger damit umgehen. Es ist für mich eine unerträgliche Vorstellung, dereinst im Krankenhaus zu liegen, abhängig von Maschinen, nicht mehr Herrin meiner selbst zu sein. Aus diesem Grund habe ich eine ausführliche Patienten Verfügung geschrieben in der festgelegt ist, was in welcher Situation noch gemacht werden darf. Dazu habe ich mich ausführlich von einem Arzt beraten lassen.

Und, ja sicher, manchmal kommt eine kleine Träne, wenn ich an das denke, was ich noch alles tun wollte und nun nicht mehr tun kann. Auch bin ich traurig, dann nicht mehr für meine Familie da sein zu können.

Aber auf der anderen Seite brauche ich keine Angst vor dem Tod zu haben, kein Fegefeuer und kein strafender Gott oder Teufel warteten auf mich. Ich kann mich völlig angstfrei in das Nirwana begeben. Einzig das Sterben selbst kann da noch eine schmerzhafte Hürde sein. Wer sich mit aller Kraft an den traurigen Rest seines Lebens klammert, stirbt sicher viel schwerer und dieser Übergang wird zu einem Todeskampf. Ich bin von meinem friedlichen Übergang überzeugt. Auch weil ich nicht alle ärztliche Kunst in dieser Situation mehr zulasse, außer Schmerzmitteln.

Aber so weit ist es ja noch nicht und ich erfreue mich immer noch einer den Umständen entsprechend guten Lebensqualität. Sicher, mit gewissen Einschränkungen, aber das Leben macht noch Spaß und so lange das so ist, ist alles gut.

Nun ist eigentlich alles gesagt was zurzeit zu sagen ist. Was mir ein Bedürfnis war es zu sagen. Ja ich gestehe, in dem ich das alles niederschreibe, verarbeite ich selbst meine Probleme. Es ist ein Teil meiner Selbsttherapie. Aber es hilft vielleicht auch dem einen oder anderen Leser, in vergleichbarer Lage. Das würde mich freuen.

Wer dazu Fragen hat, möge Fragen, kann hier oder auch per Mail Kontakt aufnehmen. Wenn ich anderen in ihrer Situation helfen kann, so mache ich das gerne.

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Donnerstag, 6. Juni 2013
BSDK und meine Psyche 1
Teil 1
Das ist ein sehr vielschichtiges Thema. Die psychische Situation ändert sich immer wieder. Da ist die Situation nach der Diagnose, das auf und ab während einer Therapie oder auch die bei mir vielleicht besonders dramatische Situation während der zwei Infusionen Chemo Therapie. Da sind die Tage vor einer Untersuchung, die Hoffnung auf ein gutes Ergebnis, aber auch immer wieder die Enttäuschung wenn dann wieder eine Hoffnung dahin ist. Diese Seelenachterbahn zermürbt die Nerven. Man kann nichts mehr planen und über eine Zukunft nachzudenken verbietet die Realität. Man lebt von Tag zu Tag und wartet auf jede Veränderung, wissend das eben nichts mehr wirklich besser werden kann.

Ich versuche mal meine Gefühle in den jeweiligen Situationen zu sortieren und nieder zu schreiben. Jeder Mensch reagiert anders und empfindet anders. Da spielen sicher auch das Alter, der Allgemeinzustand, aber auch möglicherweise unerledigte Dinge des Lebens eine wichtige Rolle. Die Kinder, der Partner für die man immer da war und die nun auf einmal gefordert sind, zu helfen. Auch die ethische oder religiöse Einstellung zum Leben und zum Tod spielt sicher eine große Rolle.

Das hatte ich ja auch schon in einem früheren Beitrag geschrieben, mich hat der Krebs in den Urlaubsvorbereitungen ereilt. Sicher hatte diese Krankheit mich schon lange im Griff, aber davon hatte ich ja noch nichts bemerkt.

Ins Krankenhaus bin ich mit der Gewissheit, gesund wieder nach Hause zu gehen. Naja, da hatte ich mich ja auch noch nicht ausreichend mit dieser Krankheit beschäftigt. Sicher dieser und jener Prominente ist an BSDK gestorben, davon hatte ich sicher gelesen, aber das so was auch mich treffen könnte, das war so weit weg wie der Mond.

Zum einen hatte ich einen guten Allgemeinzustand und zum anderen eine kern gesunde Psyche. Und so habe ich die Whipple OP überstanden, als hätte man mir nur einen großen Pickel am Bauch weg gemacht. OK, ein bisschen mehr war das schon. Gegen 11 Uhr bin ich in den OP geschoben worden und in der Nacht um 2 war ich im Aufwachraum Glocken hell wach und habe herumgemeckert, wann ich denn nun endlich auf mein Zimmer käme und Durst hätte ich auch und dieser Raum mit all dem Gepiepe um mich herum sei ja furchtbar nervig. Erst als man mir erzählt hatte mein Zimmer sei noch mit einem Notfall belegt, habe ich mich mit der Situation abgefunden.

Am 2. Post OP Tag bin ich aufgestanden und zum WC gegangen. Am 3. Tag hatte ich schon einen gesunden Appetit. Am 8. post OP Tag dann mit dem eigenen Auto selbst 2 Stunden nach Hause gefahren. So nun bin ich Gesund und das Leben geht weiter wie gewohnt.

Dachte ich...

Ja, die pathologische Untersuchung hatte ergebe, der Tumor ist bösartig und das OP Ergebnis ist nur R1 (Fein Strukturen des Tumors konnten nicht entfernt werden), aber naja, was soll das, es wird schon werden. Erst der Onkologe den ich zur Nachsorge aufgesucht hatte, hat dann Klartext gesprochen und gesagt was Sache ist und das eine Chemo zumindest eine Chance auf eine Lebensverlängerung bringen würde. Gut, alles bis hier her war doch kaum mehr wie ein Spaziergang, da werde ich die Chemo doch auch noch packen.

Dachte ich…

Nur da hatte ich gründlich daneben gedacht. 8 Tage unter Chemo hatten alle meine Energie, alle Hoffnung und Zuversicht zerstört. Ich hatte keine bisschen Lebensmut mehr. Der 9. 10. Tag, ich hatte nur noch den Wunsch zu sterben, den Wunsch diese Qual möchte ein Ende haben. War zeitweise Bewußtlos und meine Seele am Ende. Ich weiß es nicht, aber mir erschien es so, zu schwach zu sein um überhaupt noch was zu empfinde, nicht mal mehr Schmerzen. Am 12. Tag eine ganz leichte Besserung, so das ich wieder etwas Denken konnte. Das Ergebnis dieses Nachdenken war, so kann es nicht weiter gehen, wenn das so weiter geht mache ich selbst Schluß.

Am Tag 14 ein langes Gespräch mit dem Onkologen. Ergebnis ich mache gar keine Behandlung mehr. Keine Chemo, keine andere Chemo, keine Bestrahlung , nichts mehr. Dann geht es so lange wie es eben geht. Ich mache es wie der Hund es auch macht, wenn es so weit ist verziehe ich mich in eine Ecke und lasse der Natur ihren Lauf, denn sterben müssen wir alle, irgendwann, warum dann nicht jetzt.

Fortsetzung folgt

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Mittwoch, 5. Juni 2013
BSDK Die aktuelle Lage Juni 2013
Heute hatte ich wieder einen Arzt Termin mit einer Sonographie. Leider waren die Bilder zu vieler Luft im Verdauungstrakt wegen nicht optimal. Aber es scheint alles wie gehabt zu sein. Nichts Neues heißt aber auch, nichts Schlechtes. Und was will ich mehr.

Vergessen wir nicht meine Ausgangssituation, einen R1 operierten T3 Tumor mit Lymphmetastasen und Rezidiv den ich nun schon über 14 Monate bei guter Lebensqualität überlebe. Die im Ärzteblatt Schleswig-Holstein veröffentlichte Statistik spricht bei entsprechender Ausgangssituation von einem medianen Überleben von 7 Monaten bei schulmedizinischer Behandlung nach der Whipple OP. Also unter Chemotherapie. Bei mir verstärk sich mit jedem Tag meines Überlebens die Gewissheit mit meiner homöopathischen Therapie nach der Whipple das einzig Richtige getan zu haben.

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Dienstag, 4. Juni 2013
BSDK und mir geht es gut
Wie schreibe ich meist? Mir geht es unter Berücksichtigung der Umstände gut oder sogar sehr gut. Aber was heißt das nun wirklich? Natürlich geht es nicht gut und schon gar nicht sehr gut. Aber berücksichtigt man die Umstände, den Bauchspeicheldrüsen Krebs dazu mit Rezidiv, dann geht es mir eben doch einfach super. Keine Schmerzmittel und schon gar keine Opiate, auf die sehr viele Betroffene bei dieser Krankheit in diesem Stadium zwingend angewiesen sind. Eigentlich, bis auf die in einem früheren Beitrag beschriebenen Krämpfe die mir kurzzeitig zu schaffen gemacht hatten, die vermutlich durch die Umstellung der homöopathischen Medikation wieder verschwunden sind, gar keine Schmerzen.

Und da haben wir es schon wieder, eigentlich. Eigentlich, also irgendwie doch. Ja, es sind die Blähungen, die können manchmal auch ganz schön zwicken. Auch der Stuhlgang funktioniert nicht immer wie gewohnt. Aber um damit ein Problem zu haben, dazu braucht man keinen BSDK. Und so ist es mit vielen Dingen. Meine körperliche Leistungsfähigkeit hat arg nachgelassen. Aber ich bin auch älter geworden und da läßt eben auch alles etwas nach. Was ist da nun dem Alter und was dem Krebs geschuldet?

Wenn ich mich erinnere, meine Großmutter hat immer einen Mittagsschlaf gemacht. Meine Mutter, als sie in die Jahre kam, ebenso und nun brauche ich auch meinen Mittagsschlaf. Hat das Schlafbedürfnis da wirklich was mit dem Krebs zu tun?

Zu den Umständen gehören auch andere Problemchen des Alters. Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen in der Hüftadern und noch so manch andere Kleinigkeit, die aber alle zusammen die Lebensqualität schon etwas beeinträchtigen. Aber das alles hätte ich auch ohne meinen Krebs. Und aus diesem Grund geht es mir eben nicht uneingeschränkt gut.

Sortiere ich nun alle meine Wehwehchen, so ist der Krebs eben nur ein ganz kleiner Teil, ein eigentlich kaum ins Gewicht fallender Teil meiner Beeinträchtigungen. Sicher ich muß Rücksicht auf den nun viel kleineren Magen nehmen. Kann auch nicht mehr alles vertragen und immer die Verdauungsenzyme in der richtigen Menge und zur richtigen Zeit nehmen, aber damit kann man sicher gut leben. Und so geht es mir tatsächlich unter Berücksichtigung der Umstände gut oder sogar sehr gut.

Ein wichtiges Thema ist die psychische Belastung durch diese Krankheit, aber damit werde ich mich in einem anderen Beitrag demnächst beschäftigen.

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Montag, 3. Juni 2013
.. klassische Whipple OP ..
Eine klassische Whipple OP wird immer dann gemacht wenn sich ein meist bösartiger Tumor im Pankreas Kopf entwickelt hat, auch wenn bereits die umliegenden Organe und Gewebe angegriffen sind, dann auch in palliativer Absicht. Dann wird der Pankreas Kopf, ein Teil des Magens, die Gallenblase, der Zwölffingerdarm und die umliegenden Lymphknoten entfernt und der „Rest“ wird wieder halbwegs funktionsfähig zusammengebaut. Im Prinzip ist es wohl wirklich so. Diese OP ist der wohl größte und schwierigste denkbare Eingriff im Bauchraum und sollte nur in den wenigen wirklich erfahrenen Kliniken durchgeführt werden. Nur da sind Chirurgen mit der notwendigen Routine zu finden. Meine OP wurde im EPZ Heidelberg durchgeführt und ich bin mit dem OP Ergebnis voll zu frieden. Es wurde das optimal mögliche erreicht und die Genesung ist völlig problemfrei verlaufen. Wer mehr darüber wissen möchte folge bitte dem folgenden Link. Da ist alles perfekt erklärt, auch die verschiedenen möglichen OP Varianten, viel besser wie ich es je könnte. Naja, ich war zwar dabei, aber habe alles verschlafen… Das war sicher auch besser so.
http://de.wikipedia.org/wiki/Duodenopankreatektomie

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Sonntag, 2. Juni 2013
Homöopathie
Kann Homöopathie etwas bewirken?

Nun habe ich schon mehrfach meine homöopathische Behandlung angesprochen. Die Homöopathie ist nach Auffassung vieler sogenannter Schulmediziner ja eigentlich nichts. Da sei kein Wirkstoff mehr nachzuweisen und wie auch sonst noch argumentiert wird. Wenn überhaupt könne es sich da nur um einen Placebo Effekt handeln. Und was den Herren dazu noch einfällt.

Ich glaube sowieso nichts, bis ich einen Beweis habe. Also kann das mit dem Placebo bei mir eigentlich nicht stimmen. Nachdem ich mich der vernichtenden Nebenwirkungen der Chemo Therapie wegen, gegen jede weitere Behandlung ausgesprochen hatte, hat mir meine Hausärztin, die auch eine erfahrene Homöopathin ist, vorgeschlagen es doch mit der Homöopathie zu versuchen. Naja, da Homöopathie ja nichts ist, so kann sie auch nicht schaden. Eher um meiner Ärztin einen Gefallen zu tun, habe ich dieser Behandlung zugestimmt. Was soll es, meine Aussichten sind ja eher sehr bescheiden und da ist es sowieso egal was ich mache oder nicht mache. Zur Erinnerung, meine Prognose waren 6 Monate und die Statistik gab mir um 7 Monate.

Homöopathie ist mehr wie eine Pille in der Apotheke zu kaufen. Aber da werde ich ein anderes Mal darauf eingehen. Aber wie dem auch sei, der Ärztin zu liebe habe ich mit der Behandlung begonnen und diese Behandlung hat mich sehr schnell wieder auf die Beine gestellt. Erinnern wir uns, ich hatte die klassische Whipple problemlos überstanden, war jedoch durch die 2 Infusionen Cemictabine an den Rand meiner Existenz gekommen. 3 Wochen Homöopathie und ich hatte mich wieder wie ein Mensch gefühlt, dessen Leben noch Sinn hat und Spaß macht.

Im Herbst wurde dann bei einem Kontroll CT ein Rezidiv gefunden. Trotz dem hatte ich unter dieser Therapie stets ein, den Umständen entsprechend sehr gutes Befinden. Bei dem CT im März bestätig sich das Rezidiv. Allerdings war den Ärzten in Heidelberg keine Beurteilung einer möglichen Größenveränderung möglich. Das fällt mir schwer zu verstehen. Der vor der OP deutlich erhöhte Tumormarker war nach der OP auf unter 10 gefallen, dann auf 120 gestiegen und bei der letzten Kontrolle wieder auf unter 100 gefallen.

Vor einigen Wochen bekam ich nun starke krampfartige Bauchschmerzen und einen leichten aber unangenehmen Dauerschmerz im Bauchbereich.Über die Ursache dieser Schmerzen kann man nur spekulieren. Bei einem neuerlichen Termin bei meiner Homöopathin wurde die Medikation der neuen Situation angepasst. Und nun? Ich konnte es selbst nicht glauben, nach kurzer Zeit waren sowohl die Krämpfe wie auch der Dauerschmerz wieder weg. Mit diesen Beschwerden hatte ich mich eigentlich schon abgefunden, da diese Art der Probleme bei diesem Krankheitsbild sehr häufig vorkommen. Aber sie waren wieder durch „nichts“ ? durch die Homöopathie an die ich ja nicht glaube, einfach wieder weg.

Da ich ja eigentlich, theoretisch schon lange nicht mehr lebe, geht es mir doch immer noch bemerkenswert gut. Woran kann das liegen? Da die Homöopathie ja nichts ist, so muß es einen anderen Grund geben. Aber welchen? Ein Wunder, naja, da glaube ich ja noch weniger dran. Oder ist alles doch nur Zufall? Möge jeder Leser sich sein eigenes Urteil darüber bilden, wie meine nun 14 guten post OP Monate möglich sind. Und wie lange wird es weiter gut gehen? Das kann bei dieser Krankheit niemand sagen, nur, ich bin mit meiner Überlebenszeit schon jetzt ganz weit vorne.

Am Mittwoch den 5.6. habe ich einen Termin zu einer Sonographie, mal sehen was da herauskommt

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